home24 erhöht Transparenz im Warenzulauf
Branche:
Möbel
Anzahl Mitarbeiter:
mehr als 1.500
Jahresumsatz 2020:
492 Millionen Euro
Zentrale in Berlin, Logistikzentren in Ludwigsfelde, Walsrode und Halle an der Saale, 11 Showrooms und 5 Outlets in der DACH-Region
Der Online-Möbelhändler hat in einem Eilprojekt seine Warenanlieferung optimiert. Anstatt per E-Mail buchen über 300 Lieferanten jetzt auf der Cloud-Plattform von leogistics ihre Zeitfenster. Im Fokus stand eine Anlieferplattform mit SAP-Anbindung ohne Medienbrüche. Die neue Lösung sorgt für Transparenz bei der Lieferung und passgenaue Schätzungen, wie lange Verladeteams an der Rampe für den Wareneingang benötigen.
Neue Möglichkeiten in der Avisierung durch Zeitfenstermanagement und kollaborative Anlieferplattform
Die enge Zusammenarbeit mit Partnern beispielsweise aus Europa und Asien, oft kleine Manufakturen, bringt für home24 erhebliche Anforderungen an die Logistikplanung mit sich. Im Schnitt liefern allein am Standort Halle 35 bis 40 LKW pro Tag Ware an den Standorten an. Dabei arbeitet der Online-Möbelhändler mit rund 300 Partnern zusammen.
In den vergangenen Jahren musste man dabei noch vergleichsweise aufwendige manuelle Prozesse bewältigen. Zunächst sandte der Lieferant einen Vorablieferschein per Mail. Daraufhin wurde geprüft, welche Produkte geliefert werden und wie lange die Entladung dauern würde. Anschließend schickte home24 eine Mail mit einem Zeitfenstervorschlag, die der Supplier dann noch bestätigen oder ablehnen musste.
Für die Verwaltung der Termine kam für jedes der sieben bis vierzehn Tore pro Logistikzentrum ein Google-Kalender zum Einsatz. Im ERP-Umfeld setzt der Online-Möbelhändler SAP ERP ECC 1610 ein, in der Lagerverwaltung EWM 9.4. Doch in der Logistik und der Absprache mit den Lieferanten reichten die Systeme nicht aus.
Die Lösung in Stichworten
- Einsatz von myleo / dsc mit supply, yard, tnt und slot
- Durchgängige Lieferbildung mit myleo / supply und SAP-Anbindung ohne Medienbrüche
- myleo / yard verfolgt die Verarbeitung der Anlieferung in einzelnen Prozessschritten, grafische Darstellung auf Yard-Karte
- Entladeteams sehen, welche Arbeitslast auf sie zukommt frühzeitig
Avisierungsprozesse entwirren und automatisieren
Die Avisierung landet in der neuen Lösung erst dann im SAP-System, wenn das Zeitfenster fest gebucht ist. Lieferanten können selbständig ihr Zeitfenster buchen, die endgültige Bestätigung erfolgt im System per Click, ohne Mailverkehr. Vom ERP-System aus werden alle Bestellungen, nachdem sie dort angelegt sind, automatisch in die myleo / dsc übertragen.
Der Wareneingang läuft im EWM weiter, in der myleo / dsc wird verfolgt, wann und wo der LKW ankommt, einschließlich Zeitverfolgung: „Es ist schön transparent geworden“, so Kraska.
Für die Umsetzung wurden die Partner im Projekt gleich mit ins Boot geholt, denn das erfolgreiche Einbinden der Supplier hatte für home24 eine hohe Priorität. „Wir haben einigen Pilotlieferanten unsere Ideen vorgestellt und ihr Feedback eingeholt – dabei lag der Fokus bewusst auch auf kleineren Lieferanten, die vielleicht besonders große Schwierigkeiten mit neuer Software haben würden“, erklärt der Strategic Technical Officer. Doch die Lösung bestand den Praxistest: „Alle waren begeistert: Nach drei Klicks haben sie jetzt ihr Zeitfenster“, resümiert Kraska.
Wir konnten das Projekt in Rekordzeit abschließen, alles lief überdurchschnittlich gut – das ist bei IT-Projekten keine Selbstverständlichkeit und lag vor allem dem sehr guten Projektmanagement und der tollen Unterstützung durch das home24-Team.
Jens Kraska, Strategic Technical Officer bei home24
Der Lieferant meldet sich heute in der Cloud-Lösung an, sieht die Destinationen, für die er freigeschaltet ist, und kann auswählen, wo er wann hinkommen möchte.
Die Mail mit der Buchungsnummer bringt der LKW-Fahrer zur Anmeldung beim Pförtner mit, der ihn dann zum Parkplatz oder zum geplanten Tor schickt. Dort warten in Walsrode sieben und in Halle vierzehn Entladeteams mit jeweils vier oder fünf Mitarbeitern.
Die wichtigsten Verbesserungen
- Keine aufwendigen manuellen Absprachen mit Zulieferern mehr nötig
- Genauere Lieferterminvorhersagen für die Endkunden
- Konkrete Belegungsplanung der Verladetore
- Optimalere Auslastung der Verladeteams
- Kapazitäre Planung
- Realistischere Einschätzung der Entlade- und Beräumdauer
Transparenz bringt Einsparungen
Schon jetzt sind die Logistikprozesse um bis zu 15 Prozent effizienter geworden, meint Kraska. Ein deutliches Nutzenpotenzial ergibt sich auch bei Liefertermintreue und Kundenbindung: „Je höher die Anliefertransparenz, desto verlässlicher können wir den Kunden die Lieferzeit im Webshop anzeigen“, sagt der Logistikexperte. Dazu trackt man im Yard die Zeit mit. Typische Punkte sind LKW an der Pforte, Check-in im Wareneingangsbüro, Start und Ende Entladung sowie „Fläche ist geräumt“ und „LKW hat den Yard verlassen“.
[…] Schon jetzt sind die Logistikprozesse um bis zu 15 Prozent effizienter geworden […]
Jens Kraska, Strategic Technical Officer bei home24
Künftig will man auch das schwierige Thema Optimierung der Langzeit- und Flächenplanung angehen. Zudem gibt es Überlegungen, die Outbound-Prozesse zu digitalisieren und Track & Trace für die LKW zu nutzen.