Carrier Collaboration
eCMR: effizienter, nachhaltiger und sicherer Transport dank digitalem Frachtbrief
Unterschrift hier, Dokumentation da, Beleg dort – jeder LKW-Transport bringt automatisch einen Verwaltungsaufwand mit sich, der seine Berechtigung hat. Doch der klassische Weg mit Zettel, Block und Stift ist mühsam und vor allem längst nicht mehr notwendig. Gut, dass der elektronische Frachtbrief (eCMR) in der Transportlogistik Realität geworden ist. Warum es ohne ihn künftig nicht mehr geht und wie viele Vorteile für alle Anwender:innen in dem digitalen Prozess stecken, erklären wir jetzt.
Technisch und rechtlich sind die Weichen gestellt, in der Theorie kann der eCMR den klassischen CMR-Frachtbrief ab sofort in jedem Transportprozess ablösen. Jetzt geht es teilweise aber noch darum, Vertrauen in das digitale Protokoll und die elektronischen Prozesse zu schaffen. Voraussetzung dafür ist, dass alle Beteiligten sich für neue Wege öffnen. Vor diesem Schritt sträubt sich noch manch einer. Denn: Deutschland liebt Dokumente in Papierform. Am liebsten alles in doppelter Ausführung, damit alle eine eigene Version haben. Natürlich feinst säuberlich abgeheftet.
Dieses konservative Denken ist noch sehr tief in der deutschen Geschäftskultur verankert, weshalb sich die Anwender:innen mitunter schwertun, den digitalen Frachtbrief anzunehmen. Branchenexpert:innen sind sich jedoch sicher, dass sich angesichts der zahlreichen Vorteile die digitale Lösung auch im – wahrlich traditionsreichen - Prozess der Frachtdokumentation durchsetzen wird.
Was ist der Unterschied zwischen CMR und E-CMR?
CMR ist die Abkürzung für "Convention relative au contrat de transport international de marchandises par route". Deutsch: „Internationale Vereinbarung über Beförderungsverträge auf Straßen“. Der CMR bezeichnet also ein internationales Übereinkommen über die Beförderung von Gütern im Straßenverkehr und gilt sowohl national als auch Ländergrenzen überschreitend.
Ein CMR-Frachtbrief ist ein international anerkannter Standardfrachtbrief für den Güter-Transport auf der Straße. Er wird hauptsächlich im grenzüberschreitenden Verkehr verwendet und dient als Nachweis für die Annahme, Übernahme und Ablieferung der Sendung – sowohl für Empfänger als auch für die Absender. Der ausschlaggebende Punkt ist, dass es sich bei dem CMR um ein Dokument in klassischer Papierform handelt.
Der eCMR funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das traditionelle Papierverfahren – mit einem entscheidenden Vorteil: Der eCMR findet seinen Weg blitzschnell auf digitalem Weg zu allen an der Lieferkette im Straßengüterverkehr beteiligten Parteien.
Status Quo des E-CMR
Immerhin 3/4 der europäischen Logistikunternehmen nutzen aktuell den eCMR. Allerdings setzt erst jedes zwanzigste Unternehmen ausschließlich auf die digitale Variante des Lieferscheins. Die meisten nutzen den eCMR also nur vereinzelt. Deutschland hat sogar erst 2021 entschieden, sich dem eCMR-Protokoll über die internationale Güterbeförderung im Straßengüterverkehr anzuschließen. Das gesamte Baltikum, Rumänien und der Iran waren hier früher bereit. Warum bleibt in Anbetracht der zahlreichen Vorteile fraglich.
eCMR: Papierlos glücklich
Jeder LKW-Transport bringt Verwaltungsaufwand mit sich. Doch der Lieferschein in Papierform ist mühsam und längst nicht mehr notwendig. Theoretisch kann der digitale eCMR ab sofort den CMR-Frachtbrief ersetzen. Hier kommen die TOP 10 Gründe, warum der digitale Frachtbrief künftig unverzichtbar ist.
Der digitale Frachtbrief: transparent, ökologisch, effizient, sicher
Was bisher manuell auf Papier dokumentiert wurde, übernimmt der eCMR. Frachtführer:innen sollen dank eCMR keine Frachtdokumentation in Papierform mehr in der Hand halten und Prozessschritte einsparen. Einer der Hauptvorteile des eCMR besteht also in der Transparenz, die der elektronische Weg durch etablierte Vorlagen und internationale Standards ermöglicht. Empfänger und Absender können die Sendung in jeder Phase des Zustellprozesses verfolgen und nachvollziehen. Dies erhöht gleichzeitig auch die Effizienz, da Aktualisierungen in Echtzeit erfolgen. Auf administrativer Ebene erzielt der digitale Weg erhebliche Entlastungen für Logistikmitarbeitende. Prüfen, Aktenordner suchen, einsortieren, abheften – diese Schritte entfallen. Medienbrüche und Übertragungsfehler minimieren sich ebenfalls und ein Überblick über laufende Prozesse ist stetig gegeben.
Ein weiterer Vorteil der Einführung des eCMR ist die sofortige Reduzierung des Papierverbrauchs. Hinzu kommt: Wenn kein Papier da ist, kann es nirgendwo rumflattern, verloren gehen oder verschmieren. Die LKW-Fahrer:innen müssen in der Praxis nicht mal mehr aussteigen, um den Beleg unterschreiben zu lassen und zu bearbeiten. Willkommener Nebeneffekt: Weniger Fußgänger:innen auf einem Werksgelände bedeuten automatisch weniger Potenzial für Unfälle mit Personenschäden.
Um es kurz zu machen – Warum der E-CMR in Zukunft unverzichtbar ist:
- Umweltfreundlich, da weniger Papierverbrauch
- Smarte Prozesse für einen schlanken Workflow: schnell, effizient, live
- Zettelwirtschaft ade: alle Informationen zentral an einem Ort
- Weniger Kontakt auf den Werksgeländen sorgt für mehr Sicherheit für LKW- Fahrer:innen
- Digitale Dokumentation verringert für die Frachtführer:innen Fehlerquellen, Sprachbarrieren und Missverständnisse. Das wird vor allem auf der internationalen Güterverkehr-Ebene wichtig.
Warum also werden die digitalen Frachtbriefe so wenig genutzt? Technologie darf nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern als Unterstützung. In der digitalen Welt macht der Mensch den Unterschied... also sollten wir alle ran und die Möglichkeiten sinnvoll einsetzen. Der eCMR ist hier ein wichtiger Anfang.
„Nichts ist beständiger als der Wandel – und das ist auch gut so. Die Skepsis oder teilweise Angst vor Veränderungen in der Güter-Branche ist nachvollziehbar. Aber wir glauben fest daran, dass es künftig ohne digitale Updates im Transportlogistikprozess nicht mehr gehen wird. Dafür ist die moderne Infrastruktur inzwischen einfach viel zu komplex. Die Welt verändert sich. Schon immer. Und damit uns das allen nicht über den Kopf wächst, helfen uns digitale Lösungen wie der eCMR. Da sind wir uns sicher“,
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