Supplier Management
Transparent und flexibel – das Zeitfenstermanagement von morgen
Robert Ibisch
Pünktlichkeit ist eine Tugend – und individuelle Auslegungssache. Während eine Verspätung von zehn Minuten bei einigen bereits als unverbindlich gilt, ist bei anderen die „akademische Viertelstunde“ auch außerhalb von Hochschulkreisen kein Grund für Unmut. In der Logistik sieht es allerdings anders aus: Richtiges Timing und strikte Termineinhaltung haben in den vergangenen Jahren massiv an Wichtigkeit gewonnen. Oft wird nicht mehr nur stunden-, sondern auch minutengenau gerechnet – Zeitfenster, die nicht wahrgenommen werden, verfallen, hohe Kosten für Standzeiten entstehen. Dort, wo Anforderungen wachsen, müssen Unternehmen mit umso dynamischeren und innovativeren Logistiklösungen aufwarten. Ein Beispiel hierfür ist das Slot Management der Process-as-a-Service-Plattform myleo / dsc.
Nimmt man das Zeitfenstermanagement verschiedener Unternehmen genau unter die Lupe, sucht man vergeblich nach einer einheitlichen Lösung. Viele Betriebe behelfen sich mit Excel-Tabellen oder handschriftlichen Aufzeichnungen. Tabellen- und papierbasierte Planungen bieten eine Menge Fehlerpotenzial, Prozesse sind im Nachhinein häufig nicht mehr nachvollziehbar und steigendem Arbeitsaufkommen können analoge Systeme häufig nicht gerecht werden.
Dass es heutzutage nicht mehr ausreicht, Termine lediglich zu verwalten und Ankunftszeiten anzukündigen, stellte auch die Auktionsplattform 1-2-3.tv fest. Jährlich versteigert das Unternehmen Artikel in über 65.000 Auktionen, die von über 300 internationalen Herstellern und Lieferanten bezogen wurden. Genaue Lieferterminvorhersagen sind daher unerlässlich, um Übersicht über den Gesamtprozess zu erlangen und besser planen zu können. Bislang wurden die Liefertermine an den Toren der Logistikzentren mit simplen, digitalen Kalendern verwaltet. Die Zulaufsteuerung erfolgte in der Vergangenheit aufwändig per E-Mail, Fax oder Telefon. Außerdem nahm diese Form der Avisierung viel Zeit und Arbeitskraft in Anspruch. Als Teleshoppinghändler muss 1-2-3.tv außerdem sicherstellen, dass die Ware vor Ausstrahlung bereits im Lager verfügbar ist, da es sonst zu Lieferverzögerungen an die Endkunden kommt. Kurz: Eine neue Lösung musste her.
Optimale Ressourcenauslastung und Flexibilität
Informationen aus der bestehenden SCM-Lösung wurden in der myleo / dsc gespiegelt und weiterverarbeitet. Durch den Einsatz der Anlieferplattform und des Zeitfenstermanagements der Cloud-Lösung avisieren die Lieferanten die (Teil-)Bestellungen nun selbständig. Für 1-2-3.tv sind so alle Prozessschritte in Echtzeit nachvollziehbar, was für erhöhte Transparenz und zusätzliche Planungssicherheit sorgt. Ein Vorteil für alle Prozessbeteiligten: Spediteure profitieren von geringen Standzeiten und pünktlicher Abfertigung, während sich die Kunden von 1-2-3.tv über kurze Lieferzeiten und den pünktlichen Erhalt ihrer Ware freuen können.
Sicherer, schneller, genauer: modernes Slot Management hat nur Vorteile
- Echtzeitkommunikation mit Fahrer:innen und Speditionen
- Verringerung von Durchlaufzeiten dank exakt getakteter Abfertigungen
- Minimierung von Stand- und Wartezeiten dank genau avisierter Ankunftszeiten
- Vermeidung von Auslastungsspitzen dank Verwaltung von Toren, Rampen und Verlade-Equipment
- Verbesserung der Betriebssicherheit auf dem Gelände durch weniger Staus
Planen statt schätzen
Kurzfristige Effekte eines modernen Zeitfenstermanagements machen sich insbesondere direkt an der Laderampe bemerkbar; kürzere Wartezeiten und weniger Chaos vor oder auf dem Werksgelände sind häufig als rascher Erfolg erkennbar. Doch auch für die längerfristige Planung ist ein Zeitfenstermanagement hilfreich, wie man am Beispiel der Dr. Wolff Group sehen kann.
Vor Einführung der myleo / dsc war das Arbeitsaufkommen schwer kalkulierbar – es fehlte schlicht die Transparenz über konkrete Ankunftszeiten der Lieferanten. Die Folge: Der Aufwand für die nächsten Tage ließ sich schlecht vorhersagen und lange Wartezeiten an der Ladestelle waren nicht ungewöhnlich.
Mit dem Zeitfenstermanagement der myleo / dsc wird nun anhand der Liefermenge die Dauer des benötigten Zeitfensters berechnet und der Spedition mitgeteilt. Dies erleichtert nicht nur die Prozesse seitens Dr. Wolff, sondern verbessert auch die Planungssicherheit der Speditionsunternehmen nachhaltig – Auslastungen sind so bereits im Vorfeld bekannt und es kann dementsprechend agiert werden. Die Belegungsplanung der Verladetore kann nun individuell auf das zu erwartende Arbeitsaufkommen angepasst werden – das Risiko für Stress oder Unterforderung der Mitarbeiter:innen wird so minimiert.
Am Ende sollte sich jeder die Frage stellen: Ist ein schlechtes Zeitfenstermanagement die einzige Schwachstelle meiner Lieferkette? Denn Probleme, die sich an der Laderampe oder im Stau vor dem Werksgelände sichtbar werden, sind oft nur die Spitze des Eisbergs. In der Regel sind die Probleme vielschichtiger. Häufig sind andere (Teil)-Prozesse der Supply Chain nicht ausreichend digitalisiert und transparent. Daher macht es Sinn, einen Blick auf das Gesamtbild zu werfen. Sind KPIs aufeinander abgestimmt? Sind Prozesse standardisiert? Haben Sie Ihre Supply Chain auf Belastbarkeit überprüft?
Die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen, ist der erste Schritt, eine nachhaltige Prozessverbesserung zu erreichen. Kontaktieren Sie uns gerne – und wir liefern Ihnen die passenden Antworten.
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