Dock & Yard Management
Verändertes Kaufverhalten und Intransparenz in der Lieferkette stellen Handelslogistik vor Herausforderungen
Im Zuge der Digitalisierung und steigenden Kundenansprüchen gewinnt die Logistik im Bereich Retail immer mehr an Bedeutung. Egal ob regelmäßige Schnelldreher oder Aktionsware – der Warenumschlag zwischen Lieferanten, Zentrallager und Filiale ist das Herzstück der Handelslogistik. Eine optimale Planung bedeutet weniger Lagerzeit und mehr Umschlag. Eine smarte Software für Yard Management kann hier viele Herausforderungen effizient lösen.
- Schneller Umschlag und saisonale Artikel
- Direct-to-Consumer-Vertriebsaktivitäten der Konsumgüterproduzenten
- Konsumenten verlangen klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen
- Herausforderungen durch Omnichannel-Modelle
Die Handelslogistik umfasst alle Schritte von der Zusammenarbeit mit Lieferanten, der Lagerhaltung und dem Versand an Filialen und Kunden mit dem Ziel der schnellen und effizienten Bereitstellung von Artikeln – und das zu möglichst geringen Kosten. Das erfordert eine genaue Planung der Warenflüsse, um sicherzustellen, dass Produkte am Verkaufspunkt nach Möglichkeit immer verfügbar sind. Doch das richtige Produkt zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Produktbewegungen und Nachfragemanagement wird aufgrund gestiegener Erwartungen der Konsument:innen zunehmend komplexer.
Denn Endkunden haben nur selten Verständnis für kurzfristige Nichtverfügbarkeit oder mehrtägige Lieferzeiten. Gleichzeitig verschmelzen die Vertriebskanäle zusehends: Online-Bestellung und Abholung im Markt gesellt sich ebenso zum Einkaufsverhalten wie die Lieferung im Markt gekaufter Artikel nach Hause. Die Integration verschiedener Vertriebskanäle (Omnichannel-Vertrieb) wie stationärer Handel, Online-Shops und Click-and-Collect erfordert eine nahtlose Logistik, um eine konsistente Kundenerfahrung zu gewährleisten. Dazu kommen die vielen Lieferdienste im Lebensmitteleinzelhandel, die in Ballungszentren an vielen Ecken noch immer Umschlagläger eröffnen.
Die zentralen logistischen Herausforderungen der Retail-Branche
Im Fokus vieler Optimierungsprojekte im Handel steht das Lieferantenmanagement und der damit verbundene Informationsfluss: Wie kommen die benötigten Artikel vom Lieferanten zum Zentrallager? Die Zusammenarbeit mit Lieferanten muss koordiniert werden, um Ware rechtzeitig zu erhalten und Qualitätsstandards sicherzustellen. Vielfach spielt dabei auch die Verderblichkeit oder das Vermeiden des Kostentreibers Überbestand eine wichtige Rolle.
Das Thema Kooperation schließt neben dem Lieferanten auch Logistikdienstleister mit ein: Wie kommen die Waren vom Lager oder Betriebshof in die Filialen? Doch die Zusammenarbeit entlang der Lieferkette endet nicht am Werkstor. Um Ware schnell zu vereinnahmen und Bestände und Verfügbarkeiten intern transparent zu machen, müssen die Weichen bereits im Inbound-Prozess gestellt werden. Über ein Lieferantenportal können Avisierungen auf Basis von Bestelldaten erfolgen und bereits alle notwendigen Informationen für den Check-in der LKW-Fahrer:innen am Tor angegeben werden.
Ebenfalls lohnt es, den Outbound-Prozess genauer zu beleuchten. Die Lieferung von Waren vom Yard aus an verschiedene Standorte oder direkt an Kunden erfordert eine genaue Planung und gut getaktete Abläufe, um Zeit und Kosten zu minimieren. Smartes Yard Management ist hier das Zauberwort. Im Filialgeschäft gilt es insbesondere, Informationen über Lieferzeitpunkte, fehlende oder fehlerhafte Sendungen und Verspätungen transparent zu machen und wichtige Informationen mit Bezug zum Prozessbeleg zu kommunizieren.
Nicht nur das mediale Augenmerk lag in der jüngsten Vergangenheit stark auf dem Thema Retouren. Ein effizientes und nachhaltiges Retouren-Management ist heute wichtiger denn je. Produkte sollen möglichst einfach in den Bestand zurückgeführt werden können oder gar direkt an andere Nachfrager vermittelt werden. Die Reduzierung von Transportemissionen, die Optimierung von Verpackungsmaterialien und die Förderung umweltfreundlicher Lieferoptionen sind dabei weitere, wichtige logistische Herausforderungen im Einzelhandel.
Digitale Lösungen können Abhilfe in der Handelslogistik schaffen
Um den gestiegenen Kundenanforderungen Sorge zu tragen, sind transparente Bestände und eindeutige Informationen über Waren im Zulauf von hoher Bedeutung. Forecasts über erwartete Absatzmengen müssen in Einklang gebracht werden mit Bestellungen und deren erwarteten Lieferzeiten. Damit kommt der Informationslogistik im Handel eine besondere Bedeutung zu. Als digitale Schaltzentrale kann hier eine Software-Lösung für Yard Management dienen. Folgenden Komponenten kommt dabei besondere Bedeutung zu:
- Lagereinrichtungen: Diese umfassen Distributionszentren, Einzelhandelslager oder Lager, die Händler benötigen, um Lagerbestände im Voraus zu halten oder auf erhöhte Nachfrage zu reagieren.
- Lagerbestand: Dies bezieht sich auf die Menge an Beständen, die Händler halten müssen und deren Standorte.
- Yard Management: Waren müssen am Zentrallager nicht nur vereinnahmt werden, sondern von dort ihren Weg auch koordiniert und effizient in die Filialen finden.
- Transport: Retailer müssen effiziente Transportwege für ihre Produkte finden, einschließlich der Auswahl von Ladungsträgern und Fahrzeugen sowie der Verfügbarkeit von Fahrer:innen.
- Verpackung: Ist nicht nur für das Verkaufspotenzial am Point of Sale relevant, sondern eben auch für die Logistik – wie können welche Produkte verpackt und optimiert transportiert werden? Gerade im Bereich frische oder gekühlte Lebensmittel ist dies ein entscheidendes Thema.
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